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Diplomacy

Warum Frankreich und Deutschland sich nicht von China

Set aus verschiedenen kreativen Länderetiketten. Gemacht, In, Abzeichen, Mit, Flags. Vektorillustration

Image Source : Shutterstock

by Genevieve Donnellon-May

First Published in: May.05,2023

May.16, 2023

Da China seine wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen im Ausland immer selbstbewusster verfolgt, nehmen die Spannungen zwischen den USA und China zu, so dass viele traditionelle amerikanische Verbündete erwägen, dem Beispiel Washingtons zu folgen und eine wirtschaftliche "Abkopplung" von China anzustreben. Ihre Strategie zielt darauf ab, die wirtschaftliche Abhängigkeit von China durch umfassende Exportkontrollen und neu geordnete Lieferketten zu verringern.

 

Doch in Westeuropa zeigen Frankreich und Deutschland keine Bereitschaft, sich ihren Verbündeten bei der Abkopplung von China anzuschließen. Die jüngsten Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, Europa dürfe nicht "in Krisen verwickelt werden, die nicht unsere sind", zeigen dies.

 

Wenn überhaupt, dann gedeihen ihre Beziehungen zum chinesischen Kapital. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Frankreichs und Deutschlands außerhalb der Europäischen Union und ein bedeutender Exportmarkt für Waren wie Luxusgüter und Pharmazeutika.

 

Die Exporte nach China machten 2019 7,4 % der deutschen und 4,21 % der französischen Gesamtausfuhren aus, wobei diese Zahlen in den letzten drei Jahren auf Rekordniveau stiegen. Angesichts der wachsenden Mittelschicht in China stellt das Land in den kommenden Jahren einen enormen potenziellen Verbrauchermarkt dar.

 

Jüngsten Berichten zufolge hat der bilaterale Warenhandel Frankreichs mit China im Jahr 2022 erstmals die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschritten, was einem Anstieg von 14,6 % gegenüber 2021 entspricht. Die jüngste Unterzeichnung von 18 Kooperationsvereinbarungen durch 46 französische und chinesische Unternehmen in zahlreichen Sektoren unterstreicht die zunehmende Dynamik dieser Handelsbeziehungen.

 

Der Gesamthandel Deutschlands mit China ist gegenüber 2021 um 21 % gestiegen. Während die Ausfuhren um bescheidene 3,1 % zunahmen, entfiel ein Großteil des Wachstums auf die deutschen Einfuhren aus China, die um mehr als ein Drittel stiegen.

 

So importiert Deutschland etwa zwei Drittel seiner Seltenen Erden aus China, von denen viele für Batterien, Halbleiter und Magnete in Elektroautos unverzichtbar sind. Dies zeigt, dass Deutschland und Frankreich im Laufe der Zeit immer stärker auf China angewiesen sein werden, wenn es um wichtige Rohstoffe geht, die sie für ihr Wirtschaftswachstum und ihre Energiewende benötigen.

 

Darüber hinaus würden es verschiedene französische und deutsche Unternehmen vorziehen, ihre etablierten Produktionsstätten und umfangreichen Vertriebsnetze in China auszubauen. Angesichts des raschen Ausbaus der Handelsbeziehungen und der Tatsache, dass Schätzungen zufolge mehr als 2 Millionen deutsche Arbeitsplätze von den Exporten nach China abhängen, werden die Volkswirtschaften der beiden Länder noch enger miteinander verflochten sein.

 

So bauen beispielsweise die deutschen Unternehmen Volkswagen und der Chemiekonzern BASF ihre Investitionen in China deutlich aus. Volkswagen, das bereits mehr als 40 Werke in China unterhält, hat kürzlich angekündigt, Milliarden in neue lokale Partnerschaften und Produktionsstätten zu investieren. Die BASF, die 30 Werke betreibt, will 10,9 Milliarden US-Dollar in einen neuen chemischen Produktionskomplex investieren.

 

Angesichts all dieser neuen Aktivitäten könnte eine demonstrative Abkopplung von China erhebliche Auswirkungen auf Frankreich und Deutschland haben.

 

Letztlich überwiegen die Kosten der Entkopplung die Vorteile für die beiden Regierungen. Während ihre Verbündeten ihre Untätigkeit bedauern könnten, werden sie nicht auf so bedeutende Chancen für französische und deutsche Unternehmen in China verzichten.

 

Darüber hinaus könnte eine Entkopplung wie im Falle Australiens Vergeltungsmaßnahmen auslösen, wobei China die Ausfuhren in die beiden Länder stoppen, die Zölle erhöhen oder den Marktzugang für französische und deutsche Waren einschränken könnte. Alles in allem ist es unwahrscheinlich, dass Frankreich und Deutschland von ihrer Haltung abrücken werden. Sie würden es vorziehen, ihre Märkte florieren zu lassen und den Rest später zu regeln.

First published in :

The Strategist

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Genevieve Donnellon-May

Genevieve Donnellon-May ist eine geopolitische und globale Strategieberaterin, die sich mit regionalen Ressourcenkonflikten und Umweltmanagement in Asien und Afrika beschäftigt. Sie ist Forscherin bei Oxford Global Society, Asien-Pazifik-Analystin für den Red Line Podcast, eine 2023 Pacific Forum Young Leader und eine 2023 Yenching Global Symposium Delegat 

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